So, dann will ich auch mal. Das heißt, so weit ich mich noch erinnern kann - allein das ist schon ein bedenkliches Zeichen. Die Folge hinterlässt mich mal wieder zwiegespalten. Das scheint ein Dauerzustand bei der Staffel zu werden. Aber wenn ich mich dabei ertappe, wie ich denke: 'Joah, das wird eine richtig tolle Folge - ich muss nur den Doctor ignorieren', dann läuft da etwas falsch.
Na, jedenfalls hat sie mir an sich (für die neue Staffel

) sehr gut gefallen. Die Weeping Angel haben es geschafft, immernoch bedrohlich und gruselig zu erscheinen, es gab ein paar amüsante Szenen und das Ganze war auch spannend.
Ob das im Zusammenhang mit
Blink Sinn macht, ist eine andere Sache, aber ich fand diese Szene in dem Shuttle (oder was das war) wo Amy plötzlich eingesperrt ist und sich der Engel auf dem Bildschirm bewegt, obwohl es nur eine Aufzeichnung ist, unheimlich cool. Da weigert sich der Verstand das zu akzeptieren (nicht nur der des Zuschauers) und trotzdem passiert es. War für mich die Szene, die am meisten transportiert hat. Obwohl ich nicht verstehe, warum die Tür plötzlich verschlossen war. Übrigens war Amys Idee mit dem mit einem Auge blinzeln zwar ziemlich clever, aber das funktioniert nicht. Das Blinzeln (mit beiden Augen) ist ein Reflex, den man zwar hinauszögern, aber nicht unterdrücken kann. Braucht man nur mal für eine Minute auszuprobieren. Der Drang zu blinzeln wird immer stärker. Nicht weniger, als wenn man beide Augen offenhält.
Der Gedanke, dass alle Statuen in der Höhle Engel sind, ist tatsächlich irgendwie offensichtlich, aber gerade dadurch, dass das vermutlich jeder denkt, sie dann aber doch zunächst keine derartigen Anwandlungen zeigen, wird das Gefühl gleich wieder untergraben, finde ich. Bis sich am Ende herausstellt, dass dem doch so ist

. Was ich aber wirklich nicht verstehe, dass von den Charakteren in der Folge selbst tatsächlich niemand auf den Gedanken zu kommen scheint. Gut, die haben keine Flügel, aber ich glaube, man muss den Engeln nur einmal begegnet sein, um
jeder Steinfigur gegenüber mißtrauisch zu werden. Davon abgesehen, dass der Doctor sie schon vor
Blink zu kennen schien und da ist ihm nicht mehr bekannt?
Die Erklärung mit den Nahrungsmangel fand ich etwas seltsam. Ich meine, die sind Stein, wenn sie dormant sind. Da sollten die Ewigkeiten ohne Futter überstehen können, bis mal wieder etwas vorbei kommt. Aber vielleicht habe ich auch etwas verpasst. Irgendwie versteh ich immer nur die Hälfte. Und nein, selbst diese Folge schafft es nicht, dass ich das Bedürfnis verspüre, sie mir noch einmal anzuschauen (aber immerhin beinahe).
Na, jedenfalls, die halb geschmolzenen Gesichter der Engel waren auch interessant. Das mit dem nicht in die Augen gucken fand ich allerdings ebenfalls Blödsinn. Ich bin aber gespannt, was aus Amy wird. Das mit dem Staub aus dem Auge rieseln und der versteinerten und doch nicht versteinerten Hand war schon toll. Und *jubelt ebenfalls* endlich mal ein paar Gefühle. Waren die einzigen Szenen in der Folge, wo sie gut war.
Zu River Song: Ich fand sie eigentlich immer ziemlich interessant, aber in dieser Folge kommt sie tatsächlich ein wenig zu hochnäsig rüber zum Teil. Was das mit dem Fliegen der TARDIS sollte, verstehe ich auch nicht. Aber der Dialog mit dem Fluglehrer und wie der Doctor das Landegeräusch nachmacht, das war wirklich gut. Da habe ich ihn zum ersten Mal gemocht. Auch das mit der Gallifreyischen Botschaft war witzig. Und was ich ihr hoch zugute halte ist, dass sie eine recht raumgreifende Rolle spielt und dadurch den Doctor etwas zurückdrängt. In der Folge selber, was ganz nett anzuschauen ist (wobei hier ein starker Doctor als Gegenpart fehlt), aber v.a. tatsächlich von der Spielzeit. Dadurch wird der Doctor mehr auf das Wesentliche beschränkt und ist nicht ganz so nervig. Liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass die Handlung ja beinahe von Beginn an recht beschäftigt voranschreitet, so dass nicht viel Zeit für sinnloses Herumgehampel bleibt. In solchen Situationen macht er sich ja ganz gut.
Und wo wir schon beim Doctor sind: Wenn Moffat wirklich gesagt hat, dass der Doctor für ihn immer der Doctor ist und er ihn immer genauso schreibt, dann wundert es mich gar nicht, dass da nichts Gescheites bei herauskommt. Ich meine, wenn man die Texte von Nine und Ten vergleicht, dann gibt es da auch sehr viele Sachen, die bei beiden identisch sind. Die beiden Doctoren sind bis auf wenige Unterschiede praktisch gleich angelegt. Aber sowohl Eccleston als auch Tennant haben einfach selbst genug Profil, um identisch geschriebenen Szenen ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Das fehlt Matt Smith einfach. Der klaubt sich ein paar Gesten zusammen, übertreibt noch sein normales Gebaren (in dem würde ich ihm den Doctor übrigens eher abnehmen), weil er glaubt, das gehört dazu und spielt das dann. Er spielt es und lebt es nicht. Wobei, wie gesagt, das in dieser Folge ging. Und wenn ich daran denke, dass das nun eine der erstgedrehten war, die anderen "schlimmeren" aber später kamen, hege ich arge Befürchtungen, was da noch kommt.
Der Schluss-Dialog war natürlich richtig gut und so typisch für den Doctor - leider kam auch der nicht so richtig rüber. Vielleicht zu lang ausgedehnt oder was, ich weiß nicht. Dafür ist die Szene mit der Waffe aus dem Trailer geklärt

. Was meint River Song eigentlich, wenn sie sagt, dass sie ihn wütend zu machen versuchen?
Ach, was ich noch zu River Song vergaß: Ich fand das Herumspielen mit der Frage, die sich der Zuschauer seit der Doppelfolge in der 4. Staffel stellt, nämlich ob der Doctor und River nun verheiratet sind oder nicht, genial. Man greift die Frage auf - aber eine Antwort gibt es immernoch nicht

.
DrFischkopp hat geschrieben:
Es gibt Serien, viele Serien die ich mag, aber nur wenige für die ich wirklich Leidenschaft empfinde. DW ist immer eine davon gewesen. Leider ist mir das abhanden gekommen. Und ich habe nicht die Hoffnung, dass sich das wieder ändert. Wenn ich Nine und Ten zuvor nicht gekannt hätte, wäre es bestimmt anders gelaufen...und irgendwie deprimiert mich das gerade total
Ganz genau dasselbe empfinde ich auch gerade.
Ginover hat geschrieben:
Egal ob er nun mehr mit den Armen wackelt oder Verhaltensweisen seines Vorgängers übernommen hat, die Geschichte hinter seiner Person bleibt die gleiche: jahrhundertealter Timelord von Gallifrey, hat im Timewar alles verloren, reist allein - bis auf zeitweilige companions - umher und besteht Abenteuer....
Aber ich finde, gerade das funktioniert einfach nicht. Der wirkt wie jemand völlig ohne irgendeine Vorgeschichte. Von ganz wenigen Momenten mal abgesehen. Ich meine, auch das kann nett sein, hat etwas vom zweiten Doctor, aber dann muss er halt anderweitig überzeugen und das tut er nicht.
Zitat:
Wenn man das im Hinterkopf behält und nicht alles mit Ten vergleicht bzw. sich den ständig zurückwünscht, kann man auch mit 11 viel Spaß haben!
Wird schwierig

. Aber ich sage mal, ich könnte und kann auch mit anderen Doctoren Spaß haben, nur eben mit diesem überhaupt nicht - bis jetzt. Und das hat mit dem Vergleichen gar nichts zu tun. Zum Glück geht's wenn die Story spannend genug ist. so wie dieses Mal. Auf die Auflösung bin ich auch gespannt.