Ich hab mir mal wieder was geleistet... Nach dem fantastischen Eleventh Doctor Screwdriver haben sich die Jungs von The Wand Company auch den Sonic des 10. Doctors vorgenommen (der vom Neunten war scheinbar ein ganz kleines bisschen anders?) und als gestengesteuerte Universalfernbedienung herausgebracht.
Während der Eleven noch leicht vom Original abgewichen ist und nicht aufklappen konnte sollte der Ten jetzt eine perfekte Kopie werden. Dazu wurde sogar extra das zum Filmen benutzte Original von David Tennant persönlich ausgeliehen und aufwändig per Laserscan vermessen. Da soll jetzt wirklich alles stimmen, selbst die Maserung des Mittelteils. Und der Ten lässt sich sogar ausfahren. Damit ist es nicht nur ein nettes Spielzeug/Ersatzfernbedienung, sondern auch für detailverliebte Cosplayer eine sogar vergleichsweise günstige Alternative zu anderen hochwertigen Remakes.
Als das Teil angekündigt wurde habe ich ihn nach der hervorragenden Erfahrung mit dem Eleven blind vorbestellt. Bei Lieferung von vier Wochen war ich dann aber doch erstmal enttäuscht. Das Teil war recht klapperig, der ausfahrbare Teil rutschte von allein rein und raus, alles wirkte eher wie bei einem Billigspielzeug.
Nach einigen Reviews wurde mir klar, dass ich mit meinem einfach Pech gehabt haben musste. Da man als Ausländer beim BBC-Shop die Rücksendekosten selber tragen muss habe ich mich direkt an The Wand Company gewendet. Die Jungs sind super, haben sehr freundlich geantwortet und alle Hebel in Bewegung gesetzt und mir einen Ersatz an mein Hotel während der Celebration in London geschickt. Den alten konnte ich dann dort direkt vor Ort zurück geben.
Der Neue ist nun wirklich super, alles was ich nach der Erfahrung mit dem Eleven an Qualität erwartet habe. Naja, fast. Der "Keramik"-Teil in der Mitte könnte meiner Meinung nach eine bessere Qualität haben, ist doch sehr "plastik-y". Da war der weiße Bereich beim Eleven irgendwie wertiger.
Aber sonst... erstaunlich viel Technik in dem kleinen Ding. Das hat seinen Preis. Während der Eleven noch mit handelsüblichen Batterien läuft ist im Ten nun ein Akku fest verbaut, der sich über ein USB-Kabel laden lässt.
Geliefert wird das Ganze in einer soliden Box mit Schaumgummipolsterung. Neben dem Screwdriver befinden sich darin die Anleitung, ein USB-Kabel und eine mit Gallifrey-Symbolen verzierte Metallplatte, auf der man den Screwdriver per Magnet aufrecht abstellen kann. Gefällt mir SEHR gut und ist auf jeden Fall ein dickes Plus im Vergleich zum eher billigen Plastikständer des Eleven.
Die Funktionen sind die gleichen wie beim Eleven, wobei die Hauptsteuerung hier über den Knopf am Slider läuft. Der Rest wie gewohnt über Gesten. Ist das Teil einmal programmiert läuft alles bestens. Allerdings muss man sich im Vergleich zum wesentlich wuchtigeren Eleven doch etwas umgewöhnen, weil die Gesten doch recht schnell registriert werden.
Außerdem liegt der Screwdriver mit ausgefahrenen Kopf auch etwas unausgewogen in der Hand, was ich auch auf das eher dünne Plastik des Mittelteils schiebe. Im Vergleich ist der Alluminiumkopf einfach zu schwer und das ganze Ding wird kopflastig.
Es wurde offensichtlich auch auf die Kritik der Nutzer gehört. Im Reinen FX-Mode werden jetzt viel mehr echte Screwdriver-Töne geboten und der Silent-Mode ist jetzt auch still. Die Gesten werden jetzt nur noch durch ein leichtes Knacken bestätigt, aber es gibt keine Ansage mehr beim Aufwachen, wie es beim Eleven noch der Fall war.
Auch sonst merkt man den Sinn für Details. Z.B. ist das schwarze Ende nicht fest angebracht, sondern kann sich frei drehen. Das ist zwar erstmal irritierend, aber im Einsatz dann doch hilfreich und praktisch, wenn man die Drehen-Geste verwendet, um z.B. die Lautstärke zu regeln.
Ein Easter-Egg versteckt sich im FX-Mode. Über eine Tastenkombination lässt sich damit ein Signal senden, mit dem man so ziemlich jeden gängigen Fernseher ein- und ausschalten kann. Das geht sowohl mit Screwdriver-Sound als auch unauffällig ohne Ton. Mit dieser Funktion habe ich einen Riesenspass. Ich habe schon Leute im Media-Markt verwirrt, einen Bekannten in den Wahnsinn getrieben, der sich gerade einen neuen Fernseher gekauft hat und dann kurz davor war, ihn zurückzuschicken und in der Bar die lästige Eislauf-Übertragung beendet. Mit dieser Funktion und der geringen Größe ist der Ten-Screwdriver ein idealer Begleiter für das kleine Doctor-Feeling zwischendurch
Zum Abschluss noch zwei Bilder im Vergleich zum Eleven-Screwdriver:

